Freitag, 20. Juli 2012

Nicht direkt das Ende der Welt, nein

Ich habe kalte Füße, als ich das erste Mal wach werde, aber das ist nicht der primäre Grund für das Ende meines Schlafes. Es ist Mama, aber wie gesagt, es ist das erste Mal, dass ich aufwache. Also ignoriere ich sie und schlafe nochmal kurz ein. Als ich dann letztendlich richtig aufwache kann noch nicht allzu viel Zeit vergangen sein, ich bin nämlich, neben Mama natürlich, die erste, die wach ist. Ich ziehe mich also an, und es ist Jony's Stimme, die mich aus den monotonen, tranceartigen Bewegungen reißt. "Auf welche Uhr hast du denn geguckt?!" ist der Satz, der aus seinem Bett schallmait. Sie hatte auf die Laptopuhr geschaut, welche, wer kann es erraten?, nach deutscher Zeit lief. Wir waren also nicht, wie angenommen um 8:00 Uhr, sondern um Punkt 7:00 Uhr auf den Beinen. Es kamen noch einige gemrumelte Beschwerden, aber die werden ja, wenn nicht in dreifacher Ausführung auf dem grünen Formular eingereicht, in unserer Familie gar nicht weiter zur Kenntnis genommen.
Mama und ich sind, anders als Jony und Chenoa, welche sich zu dieser Zeit unter der Decke in einem Bett befinden, mittlerweile wach genug um Frühstück zu machen, und tun das auch gleich. Euch wird vielleicht aufgefallen sein, dass das meisten der Fall ist. Das Mama und ich Frühstück machen meine ich. Und das wird auch den Rest des Urlaubs so bleiben, denke ich, nur, falls sich jetzt einer gewundert haben sollte...
Die Schülergruppe ist auch schon auf den Beinen, sie wollen wohl früh weg und müssen sich noch Lunchpakete machen. Zum Glück haben sie es noch nicht geschafft, Frühstück zu machen, und so Hahn wir die Küche für uns und ergattern auch noch einen der vier Tische im Wohn- und Essbereich. Gerade als wir sitzen, entschließt sich aber der Pulk, die Küche in Beschlag zu nehmen, und somit ist unser Frühstück von vielen "Sorry"s und "execuse me"s unterbrochen. Es ist nämlich eine offene Küche und es ist auch sonst nicht gerade viel Platz. Aber das alles ist nicht weiter schlimm, gemütlich wird es beim Essen sowieso nie, dafür sorgt Chenoa.
Mama und ich machen den Abwasch, während Die andern in Zimmer gehen und ihre Habseligkeiten zusammenpacken. Als wir dann alles gepackt haben und das Essen verstaut ist, machen wir uns auf den Weg. Oder besser gesagt auf den Pfad. Denn dort wo wir hergekommen sind, müssen wir auch wieder zurück. Nicht, dass wir ein Wahl gehabt hätten, es gibt schließlich nur diesen einen Weg.
Wir kommen aber ohne Schwierigkeiten in Tintagel an, stellen den Wagen auf einen Parkplatz und machen uns auf den Weg in die Stadt.
Die Innenstadt scheint aber, genauso wie in Cheddar, ein wenig ausgestorben. Es ist natürlich auch dasselbe Problem wie in Cheddar, wir sind einfach zu früh für unsere eigentlichen Anlaufpunkte: Das Old Postoffice und die Hallen von King Arthur. Einige Läden haben aber bereits geöffnet und wir vertreiben uns die wenigen verbleibenden Minuten in einem Keltischen Souvenierladen. Nicht IRGENDEIN Keltischer Souvenierladen natürlich, nein es ist der Heimatort von Mamas Ring, und wir finden auch dieses Mal ein Jojo und einen Schlüsselanhänger für Chenoa und Mama.
Dann ist die Zeit gekommen und wir gehen die Straße hinunter zum Old Postoffice, was eigentlich nie wirklich eins war, und auch überhaupt recht wenig mit Post, sondern eher mit dem damaligen Wohnen zu tun hat. Es ist aber trotzdem, oder eher gerade deshalb, sehr interessant und außerdem die erste Gelegenheit, unsere National Trust Karte zu verwenden. Das Wetter scheint es gut mit uns zu meinen, denn wir bekommen ein bisschen Sonne ab, als wir im Backyard des Hauses sitzen und verschnaufen. Als wir dann alles gesehen haben, was nicht wirklich lange dauert (damals hatte man schließlich kein Geld für große Prunkbauten mit unnützen Zimmern), gehen wir die selbe Straße wieder hinauf zur Halle von King Arthur. Ich gebe zu, ganz so direkt sind wir da nicht hingekommen, aber nach einer Haifischzahnkette für Jony und einem Paar Gummistiefel für Chenoa, übrigens nicht beide im selben Laden gekauft, geht es dann doch durch die Türen zur erhofften Halle. Sie ist sehr klein, menschenleer, wirkt modern und eher wie ein Giftshop den es nach solchen Attr- oh, das ist die Eingangshalle mit Giftshop...alles klar. Also warten wir dort einfach eine Weile, es ist schließlich noch keiner da, um uns unser vieles Geld abzunehmen; ich finde ein sehr passendes Mibringsel für Nisi (keine Vorfreude an dieser Stelle, so toll ist es nun auch wieder nicht :D ) und nehme mir fest vor, es auch zu kaufen, falls hier jemand kommen sollte. Es kommt dann tatsächlich jemand. Ein älterer, freundlicher Mann kassiert uns ab und führt ums in die erste Halle, wo wir eine private Lightshow bekommen, weil wir die ersten und einzigen Besucher sind.
Vielleicht fragt ihr euch, was es denn da so zu sehen gab, der gute Arthi war schließlich nur eine Legende. Es waren nachgebaute Stücke aus der Legende, wie zum Beispiel Schwerter und Wappen der einzelnen Ritter und natürlich auch die berühmt berüchtigte Tafel. Diese war, so wie der dazugehörige Thron, aus cornischem Mamor gefertigt und zum Anfassen. Es wundert mich schon, dass die damals nicht andauernd eine Blasenentzündung hatten, der Thron war nämlich ziemlich kalt.
Das "Museum" war schön, aber kurz und deshalb haben wir danach noch Zeit für einen kleinen Laden, in dem wir aber nichts kaufen.
Dann geht es ins Auto und auf zu unserem ersten längeren Aufenthalt: Land's End.
Doch vorher geht es noch in die Stadt auf dem Berg, die Stadt mit dem schiefen Parkplatz (Bild 1), die Stadt der Portemonaies, natürlich: St. Ives.
Wir stellen uns also auf besagten Parkplatz, ziehen ein Ticket und beginnen die Bergwanderung hinunter ins Stadtzentrum. Nach dem wir keuchend am Fuße des Berges ankommen, beschließen wir als erste Maßnahme, dass wir für den Aufstieg den dafür vorgesehenen Bus nehmen. Der erste von vielen Läden hat einbisschen was vom deutschen Nanunana, ist aber englischer. Als nächstes gibt es das cornische Nationalgericht: Cornisch Pasties! Also, nicht für mich natürlich, aber für Jony und Mama :d
Dann geht es weiter in den Lederladen. Nein, da gibt es nichts versautes, sondern einfache Ledertaschen und Portemonaies. Dieser Laden ist das Hauptziel des heutigen Tages, zumindest für Mama, denn seit dem Verlust ihrer eigenen Geldaufbewahrungsmöglichkeit war sie scharf auf eine neue. Der Laden ist klein und so dauert es nicht lange, um festzustellen, dass sie wohl den Hersteller ihrer Geldbörsen rituell verbrannt oder zumindest gefeuert haben (haha, kleiner Scherz am Rande). Wir kaufen also keins von den exorbitant hässlichen oder schlicht unpraktischen Portemonaies und gehen, noch voller Hoffnung, weiter die Einkaufsstraße hinunter. Bald schon kommen wir in einem zweiten und dritten Laden an, einer davon wird später noch finanziell von uns unterstützt, durch den Kauf einer kleinen Handtasche/Portemonaies.
Als es dann endlich wieder regnet, was ja bekanntermaßen ein unheimlich rares Naturschauspiel in England ist, stellen wir Naturbanausen uns in einem Spielzeugladen unter und kaufen, nach gefühlten 3 Stunden, ein kleines Spielset für Chenoa. Der Regen hört auf und wir brechen auf zur kleinen Hafenbucht. Erinnerungen kommen auf, als wir an der Stelle auf dem "Strand" ankommen, wo die Möwe Casi in den Schuh gemacht hat, aber es ist weder genug Casi, noch genug Sonne da, um das nachzuempfinden. Also sammeln wir stattdessen ein paar Muscheln und dann sondert sich Jony von uns ab, um einen Cache zu heben. Wir gehen dann alleine die Hauptstraße wieder zurück, diesmal also aufwärts, und werden dabei von einem Straßensänger mit "streets of London" (wie unpassend, in St. Ives).
Dann gehen wir in den Laden um das vorher bereits angedeutete Portemonaie zu kaufen. Nach einem Buchladen, in dem ich viele meiner Lieblingsbücher in ihrer Originalsprache finde, aber keins kaufe, finden wir uns endlich am Treffpunkt wieder, wo auch schon Jony wartet.
Wir gehen gemeinsam zum Bus, steigen mit dem üblichen "hello" ein und bezahlen. Wir sind die ersten in Bus und als wir und niederlassen, kommt sächsisches Gelaber durch die Bustür geschwebt. Wir schrecken hoch und erhalten mit einem geglucktsen "Grüß Gott!", welches dem Busfahrer galt, Gewissheit. Eine deutsche Rentnerreisegruppe! Und damit nicht genug! Zu unserem Grauen antwortet der Busfahrer auch noch auf deutsch und wir erfahren unfreiwillig, dass er ein ursprünglicher Bazi ist. Na toll! Wir sitzen also mit alten Touris fest, und es schallen Dinge wie " Joa also das war schon sehr schön" oder " Ich hätte nicht gedacht, dass die Engländer so guten Tee machen" durch das Gefährt. Die richtigen Spezis also. Zum Glück ist die Fahrt kurz und wir sind schnell wieder aus der wabernden Heimatsprache geflüchtet. Nicht, dass ich deutsch schlecht finde, aber das gehört nich auf diese Insel! Es ist schon schlimm genug, dass ich hier deutsch spreche, aber wie machen wir den Briten klar, dass wir nicht alle so sind wie diese wandernden, lautstarken Wunderblumen? Naja, erstmal raus aus dem Bus laufen wir das kleine Stück zu unserem Auto und es geht nun wirklich los nach Land's End.
Die Fahrt verläuft verhältnismäßig ereignislos, es kommen natürlich wieder Autos entgegen, was auf diesen Straßen nie gut ist, aber wie man sieht leben wir noch. Wir kommen also an, und weil Jony so müde ist, legt er sich erstmal in unser Zimmer und so essen wir alleine zu Abend. Die Vorbereitung dazu spielt sich in der Küche ab und ich muss an mich halten, um nicht zu weinen. Die Küche, die immer wieder in meinen Träumen auftauchte, die Küche, die immer mein erstes Bild zu England sein wird, und ich stehe jetzt einfach so drin. Mir wird mit voller Wucht bewusst, dass ich seit vier Jahren herumphantasieren nun endlich dort stehe, und es ist schöner als in jeder Erinnerung.
Ich muss ein paar Minuten mit verblödetem Grinsen dort gestanden haben, denn ein mitleidig lächelnder Engländer reißt mich mit seinem "Sorry" aus den Gedanken. Ja, sorry indeed, denke ich mir, sage ich aber nicht, ich bin ja schließlich höflich.
Es gibt eine seltsame Mischung aus Kirschen und Reis, nicht beides zusammen aber dennoch nicht ganz das, was man sich unter Abendbrot vorstellt. Wir sitzen draußen und trotz des zunehmenden Windes genießen wir einige Minuten die malerische Landschaft (Bild 2), bevor wir abräumen und uns fertig machen, um näher heran zu kommen. Jony lassen wir wo er ist, er scheint fest zu schlafen, und gehen zu dritt den matschigen, überwucherten Weg zur Ozeanküste hinunter. Unten angekommen, lassen wie Chenoas Drachen steigen und bekommen so zwei Minuten, um in Ruhe den Sonnenuntergang anzusehen. Chenoa stört noch so ganz nebenbei ein Pärchen hinter ihrem Van beim romantischen Date, so nach dem Motto "Sonnenuntergang-Törö" (beim vorlesen darf jetzt gerne nochmal die Anekdote erzählt werden).
Wir kletter kurz auf die Felsen, aber Mama ist, mal wieder völlig unbegründet, unwohl zu Mute, auf den Teilen eines frischen Steinabbruches zu sitzen und sie deutet dabei auf die Stein- und Sandwand (Bild 3) hinter uns. Manchmal verstehe ich diese Frau nicht :D.
Beim Weg die Steine hoch stören wir das Pärchen nochmal kurz, diesmal mache ich ein leises Auto-Brumm-Geräusch, bin mir aber nicht sicher, ob sie es hören. Der Weg zur Jugendherberge ist schwieriger, Chenoa hat nämlich keine Lust mehr und ich helfe mit dem Spiel "mein Tier ist..." gegen Langeweile. Das Prinzip scheint bei ihr noch lückenhaft zu sein, denn es kommen Tiere wie Babyelefant und Babykatze, bei denen sie auf keinen Fall Elefant oder Katze gelten lassen kann. Zurück im Häuschen, fallen die anderen ins Bett, ich muss allerdings gezwungenermaßen noch wachbleiben, ich muss noch Blog schreiben :D
Doch schlussendlich geht auch für mich ein ereignisreichen Tag zu Ende.

Grüße an Omi, Casi und Sandra und natürlich auch an meine Freunde, falls das einer liest.
Ps.: Ein Feedback wäre nett, mehr hiervon, weniger davon, oder einfach ein kurzer Kommentar wird immer begrüßt.
Pps.: Casi, wie geht's den Tomaten? :D

Dienstag, 17. Juli 2012

Ist da noch Platz?

Ist da noch Platz?
Für die englischen Kids ist heute der letzte Tag der Woche, ein regelrechter Feiertag; wie mir scheint...für uns Urlauber ist es allerdings ein Tag wie jeder andere, bis jetzt zumindest.
Es ist gegen 8:00 Uhr Orstzeit, als Mama beschließt, dass wir genug geschlafen haben. Ich weise sie zwar darauf hin, dass sie dieses eine Mal Unrecht hat, aber sie ignoriert mich gekonnt und weckt den Rest der Familie. Der Kater vom gestrigen Film sitzt tief, und zunächst sind nur Mama und ich wach genug, um Bacon und Pfanne überhaupt zu finden. Wir zwei machen also Frühstück, ich den Bacon und die Crumpets und sie den Rest. Ich stelle eine Verbesserung in meinen Kochkünsten mit englischen Pfannen fest, denn die Küche sieht danach nur noch nach einem kleinen Brand aus, und nicht nach Signalfeuer mit grünem Holz.
Als sich die horendsche Hälfte der Familie zu Tisch bequemt hat, gibt es Frühstück und uns wird von zwei Jugendlichen ein Ball, erst auf schlechtem Deutsch, dann auf besserem Englisch, angeboten. Er kann auf Grund von Platzproblemen wohl nicht mitgenommen werden, also erbarmen wir uns seiner und legen fest, dass sich eine Familie in Bath sicher auch darüber freuen wird.
Es folgt das übliche Abräumen, das Abwaschen entfällt aber größtenteils, weil wir einen Geschirrspüler haben, ein leider einmaliger Luxus. Wir packen also unsere sieben Sachen und verlassen die Jugendherberge, mit dem Versprechen; nächstes Mal etwas länger zu bleiben.
Das nächstes Ziel heißt Tintagel, aber es scheint als wären wie durch Zauberhand unsere Vorräte wieder auf verschwindend geringe Größe geschrumpft und das sehen wir als definitiven Grund erstmal Nachschub zu besorgen. Im Nachhinein die beste Entscheidung die wir treffen hätten können.
Wir gehen also kurz zu Morrison's und kaufen ein. Die englischen Supermärkte werden für mich wohl immer eine kleine Sensation sein, genauso wie die Tatsache, dass die meisten Leute in meinem Alter mindesten 10 Kilo leichter sind als ich. Entweder haben die eine wahnsinnige Beherrschung, oder die andere dicke Hälfte der Teenies hier geht nicht mehr vor die Tür, aber ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft, sie nach ihrem Geheimnis zu fragen.
Nach dem ausgiebigen Einkauf geht es dann wieder ins Auto und los nach Tintagel.
Der Weg dorthin liegt wieder einmal in völliger Dunkelheit, nicht, weil ich geschlafen habe, sondern, weil ich einen Tag mit dem Schreiben hinterher hänge und diese Fahrt schon einen Tag zurückliegt.
Als wir vor Tintagel ankommen, entdecken wir das uns vertraute Hinweisschild zur Jugendherberge. Es weist von der Straße weg, auf einen Feldweg, und das Navi geht konform, also folgen wir dem Weg. Er wird schmaler, und nach und nach zeigt uns die Botanik ihre Zuneigung und kommt kuscheln. Es wird steiler und Pfützen mit unbekannten Tiefen kreuzen unseren Weg. Jony fährt, was Mama dazu veranlasst, sich krampfhaft an irgendetwas zu klammern und jedes Mal "sssssh" und
" hhhuhhh" zu machen, wenn es ihr möglich war. Das war wirklich wahnsinnig beruhigend für mich, Chenoa bekam nichts mit, Jony hatte mittlerweile seine Alles-klar-Attitüde ab und zu sausen lassen und Mama schwebte in Todesangst, für mich, die ich ja nichts sah, blieb also nichts anderes übrig, als der Musik zu lauschen und Mamas Seufzer als Senderstörungen darin einzuweben.
Die Fahrt ist mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben, aber so viel sei gesagt: Die Straße ins Land's End ist ein niedliches Puppentheater dagegen.
Wir kommen am Rand einer Klippe an, ein Abgrund aus Schiefertafeln und finden ein kleines Häuschen vor. "Wie um Himmels Willen kommt man bitte auf die Idee hier eine Jugendherberge hinzubauen??!" Will ich den freundlichen Herbergsleiter fragen, aber er versteht ja kein Wort deutsch...außerdem fängt er auch gleich an, sich mit uns zu unterhalten, und wir erfahren, dass er hier nur eine Woche lang ist, und das dieses Haus wohl von Freiwilligen betrieben wird, außerdem erzählt er, dass er bereits zweimal in Berlin war und noch einiges weiteres. Ich nicke und nehme Informationen auf, will aber eigentlich lieber weg, bis er erwähnt, dass wir momentan zwar die einzigen Gäste seien, aber eine Schule noch am selben Tag ankommen soll. Er weiß aber nicht, in welchem Alter oder gar wie viele es sind, und mit diesen Worten entlässt er uns auf unser Zimmer. Was von außen nach lauschigem Ferienhaus aussieht, entpuppt sich als verschachteltes Labyrinth und ich muss die ersten paar Male kämpfen, unser Zimmer zu finden.
Die Küche ist klein, aber fein und wir beschließen, Abendbrot zu machen, bevor die Horde über uns hereinbricht. Heute wird gekocht, und zwar asiatisch. Grade als Fleisch auf Gemüse in der Pfanne trifft, trifft die Schülergruppe auf uns. Es sind um die 18 Teenager, so ungefähr in meinem Alter (übrigens alle schlanker als ich...komisch) sie verstopfen für eine Weile das kleine Wohnzimmer und beziehen dann ihre Zimmer. Wir essen derweil und weil Chenoa ins Bett will, gebe ich den Abend für Jony und Mama zum Spazieren Dei und ich bringe sie ins Bett.
Als die Beiden wiederkommen, schläft sie noch nicht und ich werde abgelöst. Ich begebe mich aus der Höhle der Familie in die Höhle der Löwenmeute. Die Teenager und ihre Betreuer sitzen alle im Wohnzimmer und besprechen gerade den folgenden Tag, als ich mich in einen Sessel werfe und beginne, den Blog zu schreiben (den für Donnerstag natürlich) und ich werde mit großen Augen angesehen. Erst als ich peinlich berührt den Kopf senke, setzten sie ihre Besprechung fort. Später gehen die meisten von ihnen raus, sich ein wenig von der steifen Brrrrise um die Ohren pusten lassen und ich versuche, dem Gespräch zwischen einer Betreuerin und einer Schülerin zu verfolgen. Das meiste verstehe ich und nach und nach trudelt auch der Rest der Gruppe wieder ein, und ich höre ihnen den Rest des Abends fröhlich zu. Als sie dann ins Bett geschickt werden wird mir eine "Gute Nackt" gewünscht, und ich erfahre, dass ich von einer Gruppe Jungs für eine Französin gehalten wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist, deshalb erwidere ich einfach ihren Nachtgruß und gehe zu Bett. Der Raum der Jungs liegt direkt daneben, und ich muss noch einmal aufstehen, um ihnen nahezulegen, dass wir schlafen wollen und beende das mit einem gesäuselten "bonne nuit!"
Dann lege ich mich in mein Bett und lausche den angenehmen britischen Klägen von Nebenan.

Satz des Tages: "Darf ich ins Bett ich bin müde!" Chenoa

Mir ist aufgefallen, dass meine Berichte ein bisschen kurz sind und ich entschuldige mich dafür, aber mehr ist bei mi am Abend eines solchen Tages einfach nicht drin.

Gruß an euch Alle! Und habt viel Spaß! Viel Spaß beim lesen eure Janni

Strand, ja?

Donnerstag, und das Zeitgefühl hat sich bereits restlos verabschiedet. Ich habe keine Uhr und somit befinde ich mich mittlerweile nur noch in einem Zeitbrei. Ist aber nicht schlimm, wir haben ja Urlaub.
Die Nacht in Cheddar geht vorüber und der Morgen ist ziemlich unspektakulär, wir haben nämlich wegen Lebensmittelmangel Frühstück in der Jugendherberge bestellt. Man verschweigt uns, dass es von Bohnen, Bacon, Sausages, Mushrooms, Ei und Tomaten jeweils nur eine Portion gibt, das ist für Mama und mich kein Problem, für Jony aber schon, er fühlt sich bohnenmäßig total überfordert, was zu Unmut führt. Der hält aber nicht lange, die Aussicht auf Abwaschfrei ist einfach zu schön.
Dann gehen wir packen und checken aus einer sehr schönen Jgendherberge aus.
Ich hoffe, ihr wisst noch, wo wir uns befinden? In Cheddar!
Und ihr wisst auch noch, was es da gibt? Cheddar!
Und weil wir, die braven Wiedrholungstäter, von nichts genug bekommen können, steht die Fabrik zusammen mt der auch schon bekannten Whookey Whole auf unserem Tagesplan.
Wir machen uns also in die Altstadt auf, vorbei am kaputten "Marketkross", welches auf der Website schon erwähnt wurde. Einbisschen traurig, wenn man auf einer stadteigenen Website nichts anderes zu berichten hat, oder?
Naja, egal.
Wir kommen an und stellen uns auf den selben Parkplatz wie vor 4 Jahren, wie gesagt, Wiederholungstäter.
Der Ort sieht ausgestorben aus, und wir erfahren auch bald warum: es ist 9:30. Soweit noch kein Problem, aber die Geschäfte öffnen erst um 10:00. Es ist noch nicht Saison und Cheddar scheint es nicht nötig zu haben außerhalb ihrer Ferienzeiten Touristen glücklich zu stellen. Oder wir sind einfach ungewöhnlich früh...
Wir laufen also durch die Stadt und zum Wasserfall. Als wir am Ende ankommen haben bereits einige Geschäfte geöffnet und wir erwerben einige Mitbringsel, die ich hier noch nicht verrate, es soll ja eine Überraschung werden. Und als wir wider vorne ankommen, ist tatsächlich fast alles offen. Wir gehen in die Käsefabrik und sehen uns einen demotivierten Angestellten an, wie er in Bottichen herumrührt. Komisch, auf dem Video sehen die Leute fröhlicher aus...vielleicht haben die einfach mehr Geld bekommen...wer weiß.
Natürlich kaufen wir am Ende der Fabrik original cheddarischen Cheddar und zwar gleich 4 verschiedenen Sorten. Anschließend sehen wir uns in Sandras Hutladen um, finden aber nichts und gehen weiter in einen Laden in den wir tasächlich etwas erwerben, wieder eine Überraschung für zu Hause.
Wir kehren zum Auto zurück und machen uns auf den Weg zu Whookey Whole. Dort angekommen, bezahlen wir Tickets und bewegen uns im stetigen Nieselregen den Berg aufwärts zum Höhleneingang. Dort fällt auf der Satzt des Tages, nachdem uns die Sage der Hexe in der Höhle, natürlich alles auf feinstem Oxford Englisch, erzählt wurde. Ich werde diese hier nicht weiter erläutern, wen es interessiert, der kann googlen oder mich später fragen :D
Die Lightshow gibt es leider auch erst in den Ferien, wir bekommen nur eine abgespeckte Variante mit Hexenlachen und Hexenbild an der Wand. Durch die Höhle gekommen, enden wir am Dinopark raus, er sieht immernoch aus wie damals aber die Feen haben sich aufgelöst, man kann ja nicht ewig an einem Ort bleiben, hum?
Es gibt etwas zu essen und dann darf Chenoa in einem Milkyway-ähnlichen Gebilde spielen und sie scheint Spaß daran zu haben...
Wir verlassen den Souveniershop mit Tinnef und Süßigkeiten, und dann geh es auf nach Westward Ho!

Es ist eine recht steile Fahrt und mir wird wieder bewusst, wie die englischen Straßenverhältnisse wirklich sind.
Ich und Chenoa müssen eingeschlafen sein, denn das nächste, was ich sehe ist das Auto von innen, mit ihr (schlafend) und mir (wach) auf dem Parkplatz eines Morrisons. Ich drehe mich und löse ganz spontan erstmal 3 Mal hintereinander die Alarmanlage aus. Klar, ich könnte ja versuchen, das Auto zu stehlen. Von Innen. Mit einer Bewegung. Von Innen!
Naja, irgendwann kommen Mama und Jony wieder, sie haben für das Frühstück eingekauft, und das dann erstmal auf 4 Tüten ausgeweitet.
Wir kommen in Westward Ho an, und sind begeistert! Eine Saisonstadt, welche in dem tristen Wetter ein wenig nüchtern wirkt, aber der Ausblick aus unserem Zimmer ist wunderschön, es ist wie Binz nur auf Englisch. Die Jugendherberge ist sauber und angenehm klein. Nachdem wir ausgepackt haben, können wir nicht anders als einmal zum Strand runterzugehen. Es ist...ein englischer Strand, nicht viel Sand und eigentlich überwiegend eine Mischung aus moosigen Felsen und großen Kieseln. Chenoa und Jony fangen an ein paar Muscheln zu suchen, und auch zu finden. Ich hab auch drei gefunden :D
Dann gehen wir zurück und legen uns schlafen, mit einem Film (Peter Pan).

Satz des Tages: " And nobody who went there was ever seen again...if you would like to follow me now...yeah down here." Höhlenführerin, Höhleneingang.

Gruß an Familie und Freunde
Janni

Freitag, 13. Juli 2012

Käse

Vorhang auf, Szene 1. Man sieht vier zombieartige Lebensformen, die sich Kleidung überwerfen und sich am spartanischen Washbecken des Zimmer mit Wasser bespritzen.
Die Szene bearbeiten die grandiosen Schauspieler Jony Horend, Uta Lange, Chenoa Lange und Janica Lange.
Die erste Nacht gut in der schönen Bristoler Jugendherberge verbracht, stehen wir also auf und singen unsere Morgenlieder. Nein, Spaß beiseite, das Zimmer war nett (die Lila-Grün gestreiften Vorhänge kamen im Morgenlicht viel besser zur Geltung) und die Betten gemütlich.
Als wir dann aufgestanden sind, gibt es erstmal Frühstück. Wegen nicht-Antihaft-Pfanne setze ich die Küche in Baconrauch und Mama macht Füllbrot, Eier und Bohnen. Mit Cheddar und Options-Kaffee geht es dann entgültig in einen geschäftigen Tag.
Weil wir um 10:00 das Zimmer räumen müssen, schaffen wir alle Lebensmittel wieder in selbiges und verstauen sie zusammen mit den Koffern im hauseigenen Luggageroom. Dann geht es los ins Herz von Bristol. Es gibt einen Platz mit vielen brunnenähnlichen Wänden, einer Spiegelkugel und öffentlichen Tischtennisplatten. Diese Platten sind eine klasse Erfindung, es gibt an jeder Platte zwei Kellen und Bälle, welche frei zugänglich sind...so nach dem Motto "sei sozial und leg und zurück" und das schien zu funktionieren, war nämlich alles noch da.
Wir gehen, nach einigen Wegfindungsschwierigkeiten, zu einer Mall und kommen dabei durch eine Grafitti-Gasse, sah super aus und es gibt auch viele Fotos :D
In der Mall angekommen, war unser erster, und eigentlich auch einziger, Anlaufpunkt der Orangestore. Wir kauften eine Telefon- und eine Internetkarte für uns, und eine Telefonkarte für Liz. Dann ging es zu Boots, nur um festzustellen, dass es weder Karottensticks noch weiße Maltesers gibt, schade, aber es ist ja auch schon 4 Jahre her. Fertig in der Mall ging es kurz zum Outdoorladen, bei dem wir Jony geparkt hatten, damit er sich eine Jacke und Chenoa einen Drachen kaufen konnte.
Wir gingen zurück zur Jugendherberge und während wir die Koffer befreien, holt Jony das Auto.

Wir machen uns auf den Weg nach Cheddar und belschließen, voher am Grand Pier vorbei zu schauen, wer weiß, ob das Wetter abends so schön ist wie jetzt. Von der Fahrt kann ich wenig erzählen, ich schlief.
Wir parken im Parkhaus einer Shoppingmall und besuchen diese auch gleich, wir erwerben in einem Card-Shop zwei Geburtstagballons für Chenoa und einen Organizer für mich.
Als wir am Strand ankommen ist das Wasser zwar grade am verschwinden, aber es ist noch zu sehen, und man KÖNNTE hinlaufen, ohne vorher zu verdursten, wenn man wollte. Wir wollen aber nicht und probieren stattdessen den vorher erworbenen Drachen aus. Er fliegt gut, ist aber mit ca. einer Elle Länge und zwei Hand Breite auch einfach zu klein, um bei Ebbensturm abzustürzen.
Als wir alle zwar noch mit beiden Ohren und allen Fingern, aber reichlich durchgefroren sind, kehren wir zum eigentlichen Geschehn zurück. Der Pier. Für Uneingeweihte, das ist eine monströse Spielhalle wo es von Kuscheltiergreifern über Ballerspiele bis hin zu kleinen Rummelfahrgeschäften wirklich alles gibt. Nachdem wir eine 20 Pfundnote in 1 Pfundstücken gewechselt habe, verteilen wir uns großflächig. Mama und Chenoa gehen 176 Tickets beim Kegeln absahnen und lösen diese für ein bisschen Kleinscheiß ein. Ich verschreibe mich dem suchtmachenden Geldschieben und investiere 3 Pfund in Form von 2 Pencestücken, ja das ist eins der Spiele, bei denen man keinen Gewinn macht, aber es ist definitiv beeinflussbarer als die Kuscheltierautomaten. Jony treibt sich bei diversen Schießständen rum um knallt, dem Befehl von Casi folgend, sowohl Zombies als auch Terroristen ab. Es gibt eine Runde Autoscooter für die beiden kleinen (ich darf lenken, Chenoa gibt Gas) und dann investiert Jony noch insgesamt 6 £ für ein Glücksbärchie und einen Kermit. Er nannt es Gedult, ich sage dazu versessen..naja, jedem das seine!
Als weder wir noc unsere Portemonaies mehr können machen wir uns auf den Weg zum Wagen und huschen vorher noch bei einem Marcs&Spencers rein, um ein bisschen was zum Frühstück zu kaufen. Dann geht es los zur Jugendherberge in Cheddar. Und auch hier bleibt die Reise unerwähnt auch wenn diesmal keine Schlaf im Spiel war, sondern eher ein Trancezustand.
Angekommen! Wir packen die Koffer aus und es gibt Dinner, Crumpets, Cheddar (noch nicht der originale Cheddar-Cheddar) Cornflakes, Pies und Kaffee. Alles gefällt und wir stoßen, neben den Mitreisenden im Flugzeug, auf die erstren Detschen Urlauber (eine 5-Köpfinge Familie mit deutschem Auto).
Sie sind nett, wir bleiben aber auf Distanz, ich bin ich bin nicht mehr, Chenoa noch zu klein und Mama war noch nie der ich-quatsche-Fremde-an-Typ. Das Jony sich allerdings zurückgehalten hat, überraschte mich schon.
Dann gingen die beiden müden ins Bett, Chenoa, weil sie der Ta so fertiggemacht hatte und Jony, weil er heute das erste Mal wirklich richtig enge Straßen durchqueren musste.
Mama und ich sitzen jetzt. Ich hier und tragen alle Geschehnisse ins Logbuch ein, sie analog, ich digital. Mal sehn, wann ich das hier alles abschicken kann, aber seid sicher, es kommt Bericht zu jedem Tag, egal wann :D

Satz des Tages: "Ich hab da mal hingelampt!" Chenoa, Jugendherbergszimmer in Bristol

Gruß an Daheim und alle Menschen da, insbesondere Familie und Freunde
Janni

Final Destination

11:36 pm Ortszeit. Ich liege im oberen von zwei Stockbetten und tippe noch einen kleinen Bericht zusammen, während alle anderen sich langsam in einen traumlosen Komazustand wiegen.
Der erste Tag ist geschafft und er war wirklich anstrengend, auch wenn die Vorhersagen von gestern Nacht einigermaßen stimmten. Mein Tag begann gegen 10:30, und ohne Umschweife zu einem Frühstück (wozu auch, es gibt ja die kommenden 12 Tage Frühstück) ging es gleich ans Kofferpacken. Ereignisarm sind unsere Urlaube zwar nie, aber wir kamen dennoch nahezu ohne (nur ein Verlust einer Salbe war zu verzeichnen, bis jetzt nicht wieder aufgetaucht!!) bis zur Abholung aus.
Auch die Hinfahrt zum Flughafen verlief ein wenig sehr glatt und mit nur einem gut zu Umfahrenden Stau.
Ich muss zugeben an dieser Stelle wurde ich misstrauisch...der Super-Gau stand bevor, ganz sicher.
Doch bis zu unserem Gate lief alles gut. Ich piepste erwartungsgemäß und wurde auf Bomben oder ähnliches untersucht, haben dann aber doch nichts gefunden und ich hatte das Gefühl, die Sicherheitsbeamte war ein wenig enttäuscht. Wir wurden noch ein paar mal böse angeschaut, zur Abschreckung versteht sich, und dann saßen wir auch schon auf Gate 62.
Wer mit Kindern unter 6 Jahren bucht, darf früher ins Flugzeug, also wurden wir in ein extra Abteil im Gate geleitet, mit vielen Kindern :D
Es wurde 16:00, 16:20, 16:30 (zur Erinnerung, der Flug sollte 16:55 gehen) und langsam wurden wir nervös.
Eine ernst wirkende Stewardess stakste an uns vorbei und verkündete sachlich, dass der Flug sich um 20 Minuten verzögern würde, Grund sei ein Vogel im rechten Triebwerk (zumindest war das Problem irgendwann mal ein Vogel).
Aus 20 wurden 40 Minuten und weil Easy Jet sparen muss, gab es natürlich kein Ersatzflugzeug. Aber sowas regt uns ja grundsätzlich nicht auf, wir haben ja Zeit.
Einige der Kinder schienen jedoch wichtige Termine zu haben und wurden langsam unruhig. Zum Glück ging es aber dann auch rein und nachdem man lieb auf Britisch begrüßt wurde und sich Origami-like in den Sitz gefaltet hatte, hoben wir ab. Leider gab es diesmal keinen Kabarett-steward und die sicherheitseinführung wirkte etwas steif... Naja, man kann halt nicht alles haben!
Angekommen in Bristol wurden wir in das Flughafengebäude gelotst und durchquerten (zumindest gefühlt) einmal ganz Bristol. Passkontrolle: alles schick, Koffer: auch kein Problem...wie langweilig, aber ich denke, man sollte sich glücklich schätzen.
Auch Europcar gab uns, nach kurzem Geschwafel, einen schönen Opel, oder wie er hier heißt Vorhol ( oder so...es ist halt schon spät). Es ist ein sehr schönes Auto, leider ein wenig ungeeignet für die was Platz angeht minimalistischen Straßen hier.
Der Einkauf bei Tesco war nicht wie erwartet...er war besser! Alles englisch, alles super! Es scheint, die Briten haben das Kochen ein wenig verlernt, denn an Fertiggerichte mangelte es hier keineswegs. Neben der Grundausstattung (Crumpets, Cheddar, Butter, Eier, Milch , Bacon, gebackene Bohnen, ect.) gab es auch einige Neuentdeckungen zum Beispiel Toast-Pancakes und Truthanbruststückchen. Foto 1 erster Einkauf
Endlich an der Jugendherberge angekommen, stellten wir uns mit unserem exorbitant großen Auto einfach mal direkt vor die Tür, es war wirklich sehr eng.
Anschließend packten wir die wichtigsten Dinge ins Zimmer und brachten das Auto auf einen nicht ganz so überteuerten Parkplatz (7£ für 24h). Foto 2 "mit Augen ist alles lustig" Rückweg Prakplatz.
Dann trennten sich unsere Wege, das heißt, Jony ging noch einen fixen Cache heben und der Rest von uns ging in die Herberge. Dort gab es für Mama Crumpets und Cheddar, für Chenoa Mikrowellen-Uncle-Bence-Reis und für mich beides :D
Jony kam später mit einem englischen Döner ( Kebab zwecks Aussprache) wieder..er schien wohl zu schmecken, übrig geblieben ist nichts. Dann wurde abgewaschen und jetzt sind wir wieder im hier und jetzt.

Satz des Tages:
''It would be much more comfortable when you stay together'' Passkontrolle

Grüße an Zuhause, Casi denk an die Blumen, alles Liebe und Ankündigung zum morgendlichen Bericht
Janni

Dienstag, 10. Juli 2012

Der Tag an dem alles beginnt

Es ist 2:40 und ich liege wach. Ich brauche nicht lange nachzudenken warum. Ich weiß es nämlich nur zu gut.
Es liegt an der bereits angedeuteten Tradition (die vielleicht weder lange in dieser Familie, noch eine Tradition ist, aber ich halte es nunmal gerne so) die Nacht vor der Reise zum abschließenden Packen und Aufräumen zu nutzen. Das fällt dieses Mal aber aufgrund von Flug-und Reisezeit flach. Also liege ich jetzt ohne die Möglichkeit meine Anspannung an wehrlosen Kleidungsstücken auszulassen wach und breche mir stattdessen die Daumen an meiner iPod-Tastatur.
Ich denke, ich werde keine Zeit und/oder keinen Nerv für eine abschließende Meldung vom deutschen Flughafen haben, deshalb fasse ich mal kurz die Erwartungen zusammen:
Wir werden gemäßigt früh aufstehen und unsere Sachen einpacken (das ist nämlich noch nicht wirklich passiert) und uns dann wieder auf die immer noch traulich vor-sich-hinglühenden Kohlen setzen. Wenn Jony's Vater uns dann abholen kommt, um uns lieber Weise zum Flughafen zu fahren, werden wir uns ohne weitere Zwischenfälle dorthin begeben und entspannt einchecken. Bei der Sicherheitskontrolle werden "LptoPP" und "Flissschkeiden" genau betrachtet und ich werde vergessen, meinen Gürtel abzulegen, weshalb ich peinlich rumpipsen werde. Dann gehts chillig weiter zum Gate, diesmal ohne Burgerkingfrühstück, wir fliegen ja nachmittags, und rein ins Flugzeug.
Mehr will ich nicht voraussagen, es geht sonst noch was schief, und das will doch keiner, oder?!

Nächster Bericht aus der Jugendherberge in Bristol, eine der wenigen mit wifi! :D

Gruß an alle Daheimgebliebenen
Familie Lange

Samstag, 7. Juli 2012


Die Vorbereitung

England, das Land des Tees, der Queen und natürlich das Land unserer Familie!
Nach nun mehr 4 Jahren geht es wieder los und zwar mit voller Kraft voraus!
Die Verbindung zwischen uns und diesem Land ist noch nicht vollständig geklärt, aber da ich an Reinkarnation glaube, bin ich mir sicher, es hat etwas mit unseren früheren Leben zu tun. Wie dem auch sei, hinfahren tun wir trotzdem, denn ob mit oder ohne Beweis, dort gehören wir hin!
Und weil eine Reise irgendwann mal anfangen muss, beschlossen wir, diesen Anfang so früh wie möglich anzusetzten. Ab Februar begannen wir langsam uns eine Reiseroute

zu erstellen und alles zu buchen, das heißt Flüge, Unterkünfte und Auto.
Nachdem das geschehen war konnten wir uns entspannt zurücklehnen und auf den Urlaub warten. 
Haha! Denkste! Wir hatten natürlich noch viel zu tun! Angefangen von Schule und Arbeit über den ganzen Kram den eine Reise so mit sich bringt. Ein bisschen Panik kriegen weil man die Pässe nicht findet, ein wenig Stress machen weil man noch handgepäck-geeignete Koffer kaufen muss..eben so Kram.
Wir führten die obligatorische "Nicht-Vergessen-Liste" und ich hoffe, sie wird ihren Zweck erfüllen =).
Die groben Vorbereitungen sind also abgeschlossen und nun sitzen wir auf glühenden Kohlen. Einpacken wäre jetzt zu früh aber an etwas anderes ist kaum noch zu denken. Mittlerweile sind alle bis auf Jony zuhause  also haben wir kaum noch eine Ablenkung...die Wohnung wird traditionsgemäß auch erst am Abend/in der Nacht vorher aufgeräumt, was sich diesmal als witzlos herausstellt, wir fliegen nämlich am späten Nachmittag.

Never the less, die Vorfreude ist natürlich riesig und ich hoffe, das man im Wir-lassen-alles-so-wie-es-schon-immer-war-Land Zeit und Netzwerkverbindung für regelmäßiges Schreiben findet.

Noch 3 Tage und 17 Stunden.